Hallo Fridolin heute bin ich nach meinem selbst gemachten Frühstück auf dem Hotelzimmer bereits um 6:30 Uhr von Halle los geradelt. Es war noch sehr frisch nur einige Berufspendler auf Fahrrädern waren unterwegs es ging über die Saale hinaus aus die Stadt. Dann über den Saale-Harz Radweg nach Zappendorf. Dann bei Kilometer 17 ein Anstieg auf 170 m. Abfahrt durch einen holprigen Waldweg zum wunderschönen Süßer See. Hier erreichte mich ein Anruf von der Redaktion der Mitteldeutsche Zeitung. Wir verabredeten uns für 10 Uhr am Marktplatz von der Lutherstadt Eisleben. Martin Luther der große Reformator wurde hier am 10. November 1483 geboren und verstarb - obwohl er in Wittenberg wirkte - am 15. Februar 15 46. ich erinnerte mich an die Bibel und den Satz am 7. Tag sollst ruhen. So beschloss ich es mir gut gehen zulassen und buchte mich für 2 Nächte im Hotel Graf von Mansfeld ein. Schöner Nebenefekt, die waschen mir meine verschwitzte Radwäsche.
Leider ist die Wäsche die ich gestern Abend gewaschen hatte hier im Schloss nicht getrocknet die Mauern sind da etwas klamm. Der Fön schaffte ein wenig Abhilfe. Ich nahm um 6.40 Uhr die S-Bahn der Linie 3 die mich direkt zum Leipziger Markt brachte. Die Innenstadt war noch gähnend leer. An der Nikolaikirche konnte ich menschenleere Aufnahmen machen. Die Tür zur Kirche stand offen, nur eine Querstange belegte den Weg. Ich trat ein, der Küster kam aus einen Nebenraum. Die Kirche ist noch nicht geöffnet. Ich könne aber gerne um 10 Uhr zum Gottesdienst kommen. Das hat mich an Die USA erinnert. Auch unterwegs kam mir in den Sinn dass der ruhige heilige Sonntag, hier nicht gelebt wird. Ich sah und hörte Menschen, Laub blasen, Hecken schneiden, Auto waschen, umziehen und vieles mehr. Nur in der Elster und Luppe Aue war mit dem Quaken der Frösche und dem Geruch von Bärlauch ein Radlerparadies.
Ich weiß nicht was los ist aber heute bin ich sogar schon um 3:00 Uhr aufgewacht fühl mich aber nicht mehr müde. Habe mein mitgebrachtes Frühstück auf dem Zimmer gegessen. Müsli, eigene Mischung frische Erdbeeren und Banane. Um 6 Uhr saß ich bereits auf dem Rad in Richtung Leipzig. Es war noch sehr ruhig und frisch. Ein Fuchs zeigte sich beim Berganstieg auf dem Collm. Rasant ging die Abfahrt runter nach Wermsdorf. Ein Kaffee und Streuselplunder war die Belohnung für das erste Stück. Hatte von unterwegs versucht ein bezahlbares Zimmer in Leipzig zu bekommen. Ich machte in Wurzen Schluss für den Tag und checkte im Schlosshotel ein. Wurzen ist die Geburtsstadt von Joachim Ringelnatz. Auf meiner Tour hat es mich in den alten Städten oft durchgerüttelt. Dabei viel mir sein Gedicht ein:
Ein Pflasterstein, der war einmal
Und wurde viel beschritten.
Er schrie: »Ich bin ein Mineral
Und muß mir ein für allemal
Dergleichen streng verbitten!«
Jedoch den Menschen fiel's nicht ein,
Mit ihm sich zu befassen,
Denn Pflasterstein bleibt Pflasterstein
Und muß sich treten lassen.
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